Die 24-Stunden-Pflege: Tipps und Empfehlungen für eine qualitativ hochwertige Betreuung zu Hause

Die 24-Stunden-Pflege: Tipps und Empfehlungen für eine qualitativ hochwertige Betreuung zu Hause

Die 24-Stunden-Pflege: Tipps und Empfehlungen für eine qualitativ hochwertige Betreuung zu Hause

Immer mehr Menschen haben den Wunsch, ihre Angehörigen zu Hause zu versorgen und ihnen so den Umzug in die ungewohnte Umgebung des Pflegeheims zu ersparen. Damit gewinnt auch das Konzept der 24-Stunden-Pflege verstärkt an Bedeutung. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die 24-Stunden-Betreuung und die Vorteile und Voraussetzungen, welche diese Art der Betreuung mit sich bringt.

Was bedeutet die 24-Stunden-Pflege?

Auch im pflegebedürftigen Zustand bevorzugen es viele Menschen, im eigenen Zuhause zu bleiben und die gewohnte Umgebung nicht verlassen zu müssen. Das stellt Angehörige nicht selten vor eine Herausforderung: Ist der Zeitpunkt gekommen, an dem der ambulante Pflegedienst und die Tagespflege nicht mehr ausreichen, stellt deshalb die sogenannte 24-Stunden-Pflege eine mögliche Lösung dar.

Bei der 24-Stunden-Betreuung lebt die betreuende Hilfskraft mit im Haushalt der pflegebedürftigen Person und ist damit rund um die Uhr – auch in der Nacht – abrufbereit. Es handelt sich deshalb in der Regel nicht um fachlich ausgebildete Pflegekräfte, sondern viel eher um häusliche Betreuungskräfte, die beim Haushalt, bei der Körperpflege und bei der Bewältigung des Alltags unterstützen. Dazu gehören beispielsweise auch tägliche Spaziergänge oder die Begleitung zum Arzt-Besuch. Nicht zu den Aufgaben einer solchen Betreuungskraft gehören hingegen die Gabe von Medikamenten, Injektionen oder auch Blutzuckermessungen – solche Maßnahmen werden in der Regel von einem ambulanten Pflegedienst übernommen.

In Deutschland übernimmt die Pflegekasse einen Teil der Kosten für die 24-Stunden-Betreuung. Wie hoch der Zuschuss ausfällt, hängt mit dem Pflegegrad des Angehörigen zusammen. Weitere Informationen zum Zusammenhang der Pflegegrade und 24-Stunden-Pflege können hier nachgelesen werden.

Vorteile der 24-Stunden-Betreuung

Das Modell der 24-Stunden-Betreuung bringt für alle Beteiligten eine Reihe an Vorteilen mit sich:

  • Der Pflegebedürftige kann im gewohnten häuslichen Umfeld wohnen bleiben.
  • Die kontinuierliche Anwesenheit der Betreuungskraft sorgt für Sicherheit im Notfall und beugt gleichzeitig Einsamkeit vor.
  • Angehörige der Pflegeperson werden deutlich entlastet.
  • Die Kosten der 24-Stunden-Pflege fallen in der Regel geringer aus als die einer stationären Heimbetreuung.

Formale Rahmenbedingungen der 24-Stunden-Pflege

Um eine 24-Stunden-Betreuungskraft einzustellen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. So ist die häusliche Betreuung nur dann empfehlenswert, wenn ein entsprechendes Gästezimmer oder – besser noch – eine Einliegerwohnung vorhanden ist.

Bei der Einstellung einer Pflegekraft sollten folgende Dokumente vorliegen:

  • Lebenslauf und Zeugnisse
  • Referenzen
  • Sozialversicherungsnachweis
  • Europäische Krankenversicherungskarte
  • ärztliches Attest

Kosten und Finanzierung

Für die Betreuungskraft gilt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland – und das auch für die Zeiten, in denen die Hilfskraft lediglich in Bereitschaft vor Ort ist. Es kommen drei verschiedene Anstellungsmöglichkeiten in Frage:

  • Das Entsendemodell: Über eine deutsche Vermittlungsagentur kann eine 24-Stunden-Betreuung engagiert werden. Monatlich wird ein festgelegter Betrag an die Agentur gezahlt, über welche die gesamte Kommunikation und Abwicklung erfolgt. Die Vermittlungsagentur kümmert sich auch um die Entlohnung, Versicherung und Sozialabgaben der Betreuungsperson.
  • Selbstständigen Gewerbetreibenden beauftragen: Für die pflegebedürftige Person kann auch eine selbstständige Betreuungsperson engagiert werden. Doch Achtung – hier droht nicht selten das Problem der Scheinselbstständigkeit, denn die 24-Stunden-Betreuung ist nur schwer für verschiedene Kunden gleichzeitig möglich.
  • Anstellung als Arbeitgeber: Es ist auch möglich, die Pflegekraft als Angestellten zu beschäftigen und diesem alle gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen zukommen zu lassen. Dazu gehören vor allem geregelte Arbeitszeiten, Kündigungs- und Versicherungsschutz, Urlaubsanspruch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie der Anspruch auf Sozialleistungen.

Egal, welches Modell genutzt wird: Die Pflegeversicherung gewährt der pflegebedürftigen Person bei der 24-Stunden-Betreuung ein gewisses Pflegegeld, dessen Höhe abhängig vom Pflegegrad ist. Es ist deshalb sinnvoll, sich dahingehend zu informieren und den Pflegegrad der zu betreuenden Person zu bestimmen, bevor die Betreuungskraft engagiert wird.